Konferenz Biogene Abfälle 2021
Internationale RETech-Konferenz
"Klima- und Ressourcenschutz durch umweltverträgliche Sammlung und Verwertung biogener Abfälle"
Am 4. und 5. November 2021 fand die 4. internationale RETech Konferenz zum Thema „Klima- und Ressourcenschutz durch umweltverträgliche Sammlung und Verwertung biogener Abfälle“ unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Svenja Schulze im Scandic Berlin Potsdamer Platz statt. Für die Teilnehmer*innen, die nicht an der Präsenzveranstaltung teilnehmen konnten, wurde die Konferenz auf Deutsch und Englisch auf einem YouTube-Livestream übertragen.
Organisiert wurde die Konferenz von German RETech Partnership in Kooperation mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum, der Universität Rostock und Business Scout for Development Programm der GIZ. Die Konferenz wurde im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien des BMU gefördert.
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Hintergrund
Weltweit werden noch ca. 90 % der Abfälle ohne Behandlung deponiert, in denen organische Bestandteile mit über 50 bis 70 % den größten Anteil bilden und die meisten Umweltprobleme verursachen. Die nachhaltige Verwertung biogener Abfälle und Reststoffe gehört neben dem Plastikrecycling und der erweiterten Produktverantwortung zu den aktuellen Themen der Kreislaufwirtschaft insbesondere auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern.
Eine umweltgerechte Kreislauf- und Abfallwirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Ein Beispiel – die Deponien sind weltweit der drittgrößte Emittent von klimaschädlichem Methan und weiteren Klimagasen. Diese Gase entstehen durch den Abbau der organischen Bestandteile, also der biogenen Abfälle im Deponat unter Luftabschluss.
Ziel
Ziel der Durchführung der Konferenz zum Thema „Klima- und Ressourcenschutz durch umweltverträgliche Sammlung und Verwertung biogener Abfälle“ ist der Erfahrungsaustausch und die Wissensvermittlung über erfolgversprechende Ansätze zur sinnvollen stofflichen und energetischen Verwertung sowie zur Verringerung der Deponierung unbehandelter biogener Abfälle bzw. unbehandelter Siedlungsabfälle mit hohem biogenem Anteil. Dabei stehen wie auch bei den vorausgegangenen Konferenzen die internationale Vernetzung wichtiger Akteure sowie auch die Unterstützung des „Green New Deal“ als Fahrplan für eine nachhaltige EU-Wirtschaft im Mittelpunkt. Es werden die praktischen Erfahrungen aus Deutschland hinsichtlich der Entwicklung und dem Betrieb der bewährten Technologien zur Behandlung und Verwertung biogener Abfälle aus unterschiedlichen Herkunftsbereichen dargestellt und die Möglichkeiten für Know-how Transfer und Anpassung in den verschiedenen Weltregionen diskutiert.
Der Austausch in Form von Fachbeiträgen und Diskussionen leistet einen Beitrag zu einem ganzheitlichen Verständnis der Thematik sowie den Herausforderungen und hilft dabei gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Hierbei werden auch - als eine weitere wesentliche Ursache für eine nicht ausreichende Abfallwirtschaft in sehr vielen Ländern - die fehlende oder nicht adäquate Finanzierung, die Rolle der Politik und Gesetzte und die Verantwortung der Kommune bzw. der für die Abfallwirtschaft verantwortlichen öffentlichen Stellen in den Fokus genommen. Die Finanzierung über Gebühren, Abgaben, Steuern und staatliche Subventionen als Voraussetzung dafür, ein nachhaltiges und sich selbst tragendes Abfallmanagement aufzubauen, ist bisher nicht oder nur unzureichend etabliert. Abgabensysteme wie in Deutschland sind meist nicht administrativ übertragbar.
Referent*innen aus relevanten Regionen werden eingeladen werden, über vorhandene Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Best Practice Ansätze beim Umgang mit biogenen Abfällen und den damit verbundenen lokalen positiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz berichten.
Veröffentlichungen
Berlin, 21. April 2021
Potenziale der Verwertung biogener Abfälle in Schwellen- und Entwicklungsländern
Internationale RETech-Konferenz bietet Raum für Diskussionen
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Berlin, 11. Oktober 2021
4. Internationale RETech Konferenz: ExpertInnen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa berichten über Lösungsansätze für die Verwertung von biogenen Abfällen
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Berlin, 2. November 2021
Austausch zur weltweiten Verwertung von biogenen Abfällen auf der 4. Internationalen RETech-Konferenz
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Berlin, 11. November 2021
Lebhafte Diskussionen zur Sammlung und Verwertung von biogenen Abfällen auf der 4. Internationalen RETech-Konferenz
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Präsentationen
- Internationale Ziele zum Klima- und Ressourcenschutz Weltweit: Hon.-Prof. (FH) Dipl.-Ing. Dr. Arne Michael Ragoßnig, Vizepräsident International Solid Waste Association (ISWA)
- (Bio-)Abfallwirtschaft in einer Kreislaufwirtschaft in der EU: Bettina Lorz, Senior Expert bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Umwelt, Belgien
- Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klima- und Ressourcenschutz in Deutschland und besondere Bedeutung der biogenen Fraktion: Dr. Regina Dube, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft, Ressourcenschutz und Anpassung an den Klimawandel, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
- Stand der getrennten Sammlung und Verwertung von biogenen Abfällen in Griechenland: Dr. Mihalopoulos Christos, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, National Technical University of Athens (NTUA)
- Stand und zukünftige Planung für Sammlung und Verwertung in Russland: Ruslan Gubajdullin, Geschäftsführer Verbund „Clean country“
- Stand der Entsorgung der biogenen Abfälle in den städtischen und ländlichen Regionen Afrikas am Beispiel Äthiopiens: Markus Lenhart, Projektleiter, Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH (DBFZ)
- Herausforderungen und Potenzial der Sammlung und Verwertung von Bioabfällen für einen nachhaltigen Lebensunterhalt im ländlichen Indien: Dr. Hari N. Sharan, Geschäftsführer Fichtner Consulting Engineers Ltd, Chennai, Indien
- Abfallkonzept für die Stadt Bogotá in Kolumbien: Manuel Camilo Saldarriaga Acosta, Unidad Administrativa Especial de Servicios Públicos (UAESP)
- Ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle technische Konzepte zur Verwertung biogener Abfälle: Prof. Dr. Michael Nelles, Wissenschaftlicher Geschäftsführer Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH (DBFZ)
- Angepasste Sammelsysteme: Stephan Weissenbacher, Export Manager Business Unit Waste Management & Recycling, SSI Schäfer Fritz Schäfer GmbH
- Vorbehandlung, Aufbereitung und Vergärung biogener Abfälle: Dr.-Ing. Rolf Liebeneiner, Vertriebsleiter Biologische Abfallbehandlung, Eggersmann Anlagenbau GmbH
- Rechtliche und freiwillige Maßnahmen für Erzeugung qualitativer Komposte und Gärprodukte: David Wilken, Geschäftsführer Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK)
- Vom Bioabfall zum Kraftstoff: Wilhelm Winkelmann, Bereichsleiter biologische Abfallbehandlung, Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
- Einführung in die Maximum Yield Technology® (MYT®) für gemischte Siedlungsabfälle: Marc Loskarn, Projektingenieur für biologische Recyclingtechnik, EUWELLE Environmental Technology GmbH
- Erzeugung und Einsatz von Kompost in Tansania: Dr. Ing. Florian Kölsch, Geschäftsführer Dr. Kölsch Geo- und Umwelttechnik GmbH
- Aus- und Weiterbildung von Entscheidungsträgern: Prof. Dr. Christina Dornack, Direktorin Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft, TU Dresden
In Kooperation mit:
Gefördert durch:
Die Konferenz wird im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien des BMU gefördert.